Kamishibai zu „Drei Herren“ (Stadtbibliothek Lienz)

  • Buch: „Drei Herren“ von Helga Bansch, Layout von Nele Steinborn
  • Klappentext: Sie treffen sich im Park, reden über dies und das. Über ihre Sorgen und ihre Freuden. Drei Herren hier und drei Herren dort. Ihre Lebenswelten könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind sie zuweilen überraschend gleich. Wer ist arm? Wer reich?
    Wieder einmal gelingt es der renommierten Künstlerin Helga Bansch auf herrlich unprätentiöse Art und Weise ganz wesentliche Themen unserer Gesellschaft anzusprechen. Wer ist arm, wer ist reich? Gekonnt verbleibt sie dabei im Darstellen, wertfrei und ohne Kritik – denn jede Freude, jede Sorge, jeder Jubel und jede Not ist in der jeweiligen Situation zu respektieren und wahrzunehmen. Und dennoch lässt sie ihre Leserschaft nicht aus, regt zum eigenen Nachdenken und Überlegen an, vor allem am Schluss – denn so unterschiedlich wir sind, sind wir alle gleich, oft häufiger, als wir denken.
    Ein seltenes, aber wichtiges Buch zum Thema Armut und Obdachlosigkeit. Ideal auch für Projekte in Kindergarten und Schule.
  • Zielgruppe: Kinder 4-6 Jahre, Schüler:innen 1- und 2. Schulstufe
  • Dauer und Umfang: ca. 45 Minuten
  • maximale Teilnehmeranzahl: eine Schulklasse, ca. 20 Kinder
  • Material: 1 Vorlesebuch, 1 Kamishibai (= japanisches Papiertheater od. Erzähltheater), Bilderkarten für weitere Gestaltung ev. Kopien der Figuren (drei reiche Herren u. drei arme Herren), Schrumpffolie, Standfüße für Figuren, 1 Tisch, auf dem das Kamishibai platziert wird, eventuell Theatereintrittskarten (selbst gestaltet), Sitzpolster und Stühle,   Aufkleber und Stifte für die Namensschilder, 1 Glocke oder Klangschale

Vorbereitung

Die jeweils drei reichen und drei armen Herren auf dem Buchcover auf Schrumpffolie kopieren und lt. Anleitung bearbeiten (schrumpfen). Vor Beginn der Lesung, das Kamishibai auf einem Tisch platzieren und die zur Verfügung gestellten Bildkarten der Fa. Tyrolia nach Nummern sortiert in das Erzähltheater einlegen. Figuren der Herren in Standfüße setzen und bereithalten.

Die Sitzpolster laut Kinderanzahl in einem Sitzkreis positionieren und 1 – 2 Stühle für die Lehrpersonen bereitstellen. Pro Sitzpolster ein Klebe-Etikett und dicke Filzstifte deponieren, damit können die Kinder später ihre Namen aufschreiben und gut sichtbar an ihrer Bekleidung anbringen. (Eine Erleichterung bei Fragen der Kinder.)

Die Klangschale oder Glocke zum Starten der Geschichte in der Nähe bereithalten.

Theatereintrittskarten ausdrucken.

Durchführung

Beim Ankommen in der Bibliothek erhält jedes Kind eine Theatereintrittskarte. Die Kinder begeben sich zum Veranstaltungsraum. Beim Eintritt wird die Theaterkarte vorgezeigt und die Kinder suchen sich einen Sitzpolster aus und beschriften die Namensschilder, welche sie auf ihrer Kleidung gut sichtbar befestigen.

Es ist wichtig, dass möglichst alle eine gute Sicht auf das Kamishibai haben. Danach fragt man, ob sie bereits wissen um welche Geschichte es sich heute handelt, ob sie bereits einmal ein Theater besucht haben und sich ein Theaterstück angesehen haben. Mit der Klangschale oder Glocke kann man die Kamishibaigeschichte starten.

Der Erzähler bzw. Vorleser platziert sich idealerweise rechts neben dem Erzähltheater, mit Blick zum Publikum. Die Flügeltüren des Erzähltheaters öffnen sich und das Titelbild wird sichtbar. Nun werden die drei Herren (mit Regenschirm) vor das Erzähltheater gestellt.

Die erste Bildkarte wird durch die Bilderfach-Öffnung seitlich herausgezogen und so erscheint das nächste Motiv und der dazugehörige Text wird vorgelesen. Wichtig ist hierbei, den Blickkontakt zu den Kindern zu suchen und ihnen somit ausreichend Zeit zu lassen, um die Bilder in Ruhe betrachten zu können.

So wird weiter vorgegangen. Durch das Herausnehmen einer Bildkarte wird auch immer der passende Text zum jeweiligen Bild gelesen. Sobald die drei anderen Herren in der Geschichte auftreten, werden auch diese drei Figuren vor das Erzähltheater gestellt.

Ende: Ist das Ende der Geschichte erreicht, schließen sich auch wieder die Flügeltüren des Erzähltheaters und das Erklingen der Klangschale soll die Kinder darauf hinweisen, dass das Theaterstück nun zu Ende ist. Jetzt ergibt sich die Möglichkeit über die Geschichte zu sprechen und eigene Erfahrungen zum Thema „arm, reich“ zu erzählen. Welche Situationen habe ich schon erlebt? Welche Empfindungen kommen in mir selbst hervor? In einer Diskussionsrunde könnte sich nun ein Kind eine Figur aussuchen, ein anderes Kind nimmt sich eine Figur aus der anderen Gruppe heraus (also je eine reiche und eine arme Figur). Wir stellen uns nun vor, die beiden Menschen würden zufällig auf derselben Parkbank sitzen. Glaubst du, die zwei würden sich miteinander unterhalten? Was würden sie sich wohl gegenseitig erzählen? Denke, du wärst die arme Person bzw. die reiche Person, was würde herauskommen? Was meint ihr?

Falls noch Zeit übrig ist kann man mit den Kindern eine Bastelarbeit oder eine Zeichnung zur Geschichte anfertigen.

Abschluss

Zum Abschluss könnten die Kinder die Bibliothek noch auf eigene Faust erkunden. Nach ca. 10 Minuten werden sie verabschiedet.

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